Indiens arme Frauen schuften zu schwer für zu wenig Lohn. In den Großfamilien aller Schichten haben zu oft noch ältere Männer das absolute Sagen. Die Ursache für schwerwiegende Übergriffe ist die Unterdrückung der Frauen . Aber auch in Indien setzen sich mehr und mehr Frauen und Männer aktiv für mehr Gerechtigkeit ein.
+++ Tatsache ist: Frauen und besonders Mädchen werden in den mainstream Gesellschaften in einem für uns unvorstellbaren Ausmaß unterdrückt und schlecht behandelt. Sowohl Hindus, Moslems als vielfach auch Christen (vor allem die fundamentalistischen) sehen in den Frauen mindere Geschöpfe, für die Menschenrechte keine Gültigkeit haben. Das hat unter anderem sehr viel mit dem Mitgift-Brauchtum und der arrangierten Ehe zu tun.
+++ Tatsache ist aber auch: Zahlreiche Inder, sowohl Frauen, als auch Männer, kämpfen aktiv für die Gleichberechtigung der Frauen, setzten sich gerade in letzter Zeit immer engagierter für deren Human Rights ein. Es geht denen auch um den sexuellen Missbrauch. Aber sie beschränken sich nicht darauf, sonder fassen die gesellschaftliche Gesamtsituation der Frauen ins Auge. Das ist auch angebracht.
+++ Tatsache ist zudem auch: Der weitaus größte Teil der verschiedenen Adivasi Völker (Ureinwohner), uns das sind 8 Prozent der Bevölkerung, praktizieren eine völlige Gleichberechtigung. Männer und Frauen gehen miteinander liebevoll um, und sie behandeln auch ihre Mädchen und Jungen gut.
Allerdings stehen auch die Adivasi unter Druck und werden schnell zum Opfer wirtschaftlicher Interessen. 20 Millionen Adivasi sind in Verbindung mit Industrieansiedlung und Bergbau bereits von ihrem angestammten Land vertrieben worden. Diese Leute dürfen wir doch nicht im Stich lassen.
Wir gehören jedenfalls nicht dazu.
Über ein so großen Land mit extremen kulturellen Unterschieden, kann man einfach nicht von "den Indern" sprechen, zumindest eben so wenig wie es gerechtfertigt ist von "den Deutschen" oder den" Europäern" zu sprechen. Hier wie dort gibt es sehr gute Menschen, aber eben auch Stinkstiefel.
Wir von Zukunft Irular e.V. bemühen uns engagiert darum, Menschen aus der Adivasi-Gruppe der
Irular wirtschaftlich und von der Ausbildung her, so zu stärken, dass sie sich in der indischen Gesellschaft durchsetzen können, ihre humane Kultur behalten und als Vorbild für
andere Gruppen, die weniger gerecht und menschenfreundlich sind, dienen können. Wir können nichts ändern, wenn wir anklagen und uns als etwas Besseres dünken, sondern nur wenn wir die positiven
Kräfte in Indien unterstützen. Wir werden dringend gebraucht, gerade auch von den bedrohten Völkern in Indien.
Kommen Sie zu uns, den Freunden der Ureinwohner. Wir helfen den bedrohten Völkern und wir informieren Sie und diskutieren
grundsätzliche Fragen mit Ihnen!
Einerseits gilt es das Schicksal der Frauen in Indien klar zu sehen und auch seine jetzt hoffentlich rasch erfolgende Verbesserung im Auge zu behalten. Wir haben da bis unlängst weggesehen, weil wir nichts sehen wollten.
Andererseits haben wir mit unserer Geschichte des Missbrauches in Schulen und Heimen wirklich keinen Grund den ersten Stein zu werfen.
Deswegen unterstützen wir unsere Ureinwohner und die indischen Frauen. Deshalb machen wir die Missstände und ihre Überwindung zum Thema. Deshalb tun wir das uns möglichen zu helfen, Helfen, anstatt sich in eine wohlfeile Empörungskultur zu flüchten.
Günter Spitzing
Zukunft Irular e.V.
www.zukunft-irular.de
Taj Mahal hat bis vor Kurzem unser Bild von Indien geprägt. Aus einer Überfülle an Liebe heraus, hat es ein Mogulherrscher für seine dahingegangene Lieblingfrau errichten lassen.
Wer dafür schwärmte übersah, dass ein beachtlicher Teil der Menschen in Indien nichts von Liebe hält und sie auch nicht zulassen will. Das ist das Umfeld, in dem Männer dominieren, Frauen bis hin zu schwerer Misshandlung unterdrückt werden.
Das ist für Leute, die bisher alles im rosigen Licht gesehen haben, sehr enttäuschend. Entsprechend herb und auch wieder ungerecht fallen dann die Reaktionen aus.
Jetzt werden jedoch die anderen Kräfte in Indien gerne übersehen - die Frauen und Frauenverbände, die Ureinwohner, die Männer , die die Frauenrechte aktiv vorantreiben. Sie brauchen unserer Unterstützung. Jetzt sich einfach von Indien und unsvon seinen dennoch großartigen spirituellen und sozialen Traditionen abzuwenden, kann keine Lösung sein.